Blades2Build: Wiederverwendung, -verwertung und Recycling der Rotorblätter von Windkraftanlagen

  Graveyard Wind Turbin Blades © www.bloomberg.com

Das Lehr- und Forschungsgebiet Konstruktionswerkstoffe (Univ.-Prof. Dr.-Ing. Thomas Matschei) des Instituts für Baustoffforschung ist an einem dreijährigem EU-Projekt beteiligt.

Das Projekt Blades2Build wird von der Europäischen Union im Rahmen der Ausschreibung HORIZON Europe finanziert. Dabei arbeiten 14 Partner aus der Industrie und führenden europäischen Universitäten an einem ganzheitlichen Konzept zur Verwertung von ausgedienten Rotorblättern von Windkraftanlagen. Gemeinsam werden Optionen erforscht, wie diese Rotorblätter am Ende ihrer Nutzungsdauer in neue nachhaltige Kreislaufkonzepte integriert werden können und damit nicht auf Müllhalden deponiert werden müssen. Dies ist eine durchaus essenzielle Fragestellung, denn der kumulierte Rotorblattabfall im Jahr 2050 wird geschätzt zwischen 21,4 Mio. und 69,4 Mio. Tonnen weltweit liegen. Bei den anlaufenden Forschungen werden deshalb auch Potenziale für branchenübergreifende Vorteile und offene Kreislaufverfahren untersucht.

Ein zentrales Thema ist hierbei ist, inwiefern die recycelten Abfälle aus den Rotorblättern sinnvoll und gleichzeitig umweltverträglich in Baustoffen wie z. B. Beton eingesetzt werden können. Dabei werden durch das Institut für Baustoffforschung (ibac) der RWTH Aachen University insbesondere Versuche zur Verbesserung der mechanischen Wirksamkeit, der Dauerhaftigkeit und der Verminderung von Schrumpfrissen in jungem Beton durchgeführt. Die Wirkungen der entwickelten RC-Baustoffe auf die lokale Umwelt durch Auslaugung oder ggf. auch Ausgasung werden anwendungsspezifisch, z. B. mit Auslaugversuchen, geprüft und die Umweltver-träglichkeit bewertet.

Zudem wird das Institut für Anthropogene Stoffkreisläufe (ANTS) die Wirtschaftlichkeit und Lebenszyklus der gewählten Verwertungsansätze bewerten.

Bis zum Ende dieses Projekts werden die Ergebnisse von Blades2Build einen erheblichen Einfluss auf den erfolgreichen Ausbau erneuerbarer Windenergieanlagen haben und damit die Transformation zu deutlich nachhaltigeren Energieinfrastrukturen beschleunigen. Dies hat eine erhebliche Verringerung der Treibhausgasemissionen zur Folge und trägt zur Dekarbonisierung des Energiesektors und damit zu den Zielen des EU Green Deal bei.